Finanzberichterstattung
Unser Geschäftsbericht
Die Vonovia SE („Vonovia“) blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2021 zurück. Alle wesentlichen Kennzahlen haben sich positiv entwickelt. Zudem stieg die Kundenzufriedenheit erneut. Auf dieser wirtschaftlich stabilen Basis erhöht das Bochumer Wohnungsunternehmen seine Prognose für 2021.
„Wir sind weiterhin auf Kurs – wirtschaftlich und auch mit Blick auf die Zufriedenheit unserer Mieterinnen und Mieter. Es ist eine tolle Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass wir – trotz der Corona-Pandemie – so viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt CEO Rolf Buch. „Auch unsere Bemühungen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand zahlen sich aus. Wir haben weitere Fortschritte bei der CO2-Reduktion in unseren Gebäuden erzielt. Wir kommen sogar schneller voran als geplant.“
Die Kundenzufriedenheit erhöhte sich in den ersten sechs Monaten 2021 erneut, der relevante Index CSI stieg im Vorjahresvergleich um 4,2 Prozentpunkte. Ausschlaggebend für die Verbesserung waren insbesondere eine bessere Beurteilung der telefonischen Erreichbarkeit, die Services der Objektbetreuer vor Ort sowie die Gestaltung des Wohnumfeldes.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wohnungsunternehmens sind weiterhin auch in den Hochwassergebieten im Einsatz, um den Menschen zu helfen und die Aufräum- und Sicherungsarbeiten zu unterstützen. In den besonders stark betroffenen Regionen Köln-Bonn, Aachen, Eschweiler und Bergisches Land zählen viele Wohnungen zum Bestand von Vonovia. Hier kämpfen rund 3.000 Mieterinnen und Mieter in Wohnungen, Kellern und im Wohnumfeld mit den Folgen der starken Regenfälle.
Die gestiegene Kundenzufriedenheit spiegelt sich im Nachhaltigkeits-Performance-Index (SPI) wider, der als nicht-finanzielle Kennzahl die Nachhaltigkeitsstrategie von Vonovia abbildet. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet Vonovia einen SPI von rund 105 %. Dieser liegt damit deutlich über dem ursprünglichen Zielwert von rund 100 %. Neben der Kundenzufriedenheit begründen insbesondere die CO2-Einsparungen im Gebäudebestand diesen SPI-Wert.
Erst Anfang August stufte die Ratingagentur Sustainalytics Vonovia in einem weltweiten Nachhaltigkeitsranking auf Platz 18 unter mehr als 13.500 Unternehmen aller Branchen ein (Rang drei unter den 1.001 bewerteten Immobilienunternehmen). Damit konnten die sehr guten Ergebnisse aus dem Vorjahr nochmals deutlich verbessert und die Platzierung im deutschen Dax-50-ESG-Index bestätigt werden.
Auch bei den finanziellen Kennzahlen führt das erfolgreiche erste Halbjahr zu einer Erhöhung der Prognose für das Jahr 2021. Das Adjusted EBITDA Total wird voraussichtlich zwischen 2.055 Mio. € und 2.105 Mio. € (+ 80 Mio. €) liegen und der Group FFO innerhalb der Bandbreite von 1.465 Mio. € und 1.515 Mio. € (+ 50 Mio. €).
Die Segmenterlöse Total stiegen von 2.101,9 Mio. € im ersten Halbjahr 2020 um 10,0 % auf 2.312,3 Mio. € im ersten Halbjahr 2021. Wesentlich dazu beigetragen haben die 1.865 Einzelverkäufe von Wohnungen (Recurring Sales), die Veräußerung von Immobilien im Bereich Development sowie das organische Wachstum und Effizienzsteigerungen im operativen Kerngeschäft.
Das Adjusted EBITDA Total legte um 8,4 % auf 1.021,8 Mio. € zu (H1 2020: 942,2 Mio. €). Im Vermietungsgeschäft lag das Adjusted EBITDA Rental bei 823,8 Mio. € (H1 2020: 781,4 Mio. €). Gestiegen sind auch die Beiträge aus den wohnungsnahen Dienstleistungen (Value-add): Das Ergebnis wuchs um 17,2 % auf 79,2 Mio. € (H1 2020: 67,6 Mio. €). Das EBITDA Recurring Sales erhöhte sich um 73,6 % auf 83,5 Mio. € (H1 2020: 48,1 Mio. €).
Der Group FFO wuchs um 13,1 % auf 764,7 Mio. € (H1 2020: 676,3 Mio. €). Vor allem das organische Wachstum durch Neubau und Modernisierung sowie Verkäufe (Recurring Sales) wirkten sich positiv aus.
Zum 30. Juni 2021 bewirtschaftete Vonovia rund 414.000 eigene Mietwohnungen (H1 2020: rund 415.000). Mit rund 354.000 Wohnungen in Deutschland hat Vonovia einen Marktanteil von rund 1,5 %.
Der Nettovermögenswert (EPRA NTA) lag mit 39,4 Mrd. € um 10,9 % über dem Wert zum Jahresende 2020 von 35,5 Mrd. €. Aufgrund der Marktdynamik hat Vonovia drei Viertel des Portfolios neu bewertet. Der Wertanstieg der Immobilien in H1 2021 in Höhe von rund 4,2 Mrd. € (inklusive Investitionen) liegt in der hohen Nachfrage nach Wohnungen in Deutschland, aber auch in Schweden und Österreich begründet. Diese Dynamik zeigt sich in Deutschland nahezu flächendeckend, so beispielsweise in der Rhein-Main-Region, in Dresden und Leipzig sowie im Ruhrgebiet. In Schweden sind es die Ballungsräume rund um Stockholm und Göteborg, die sich besonders dynamisch entwickeln. Auch das Investitionsprogramm für Modernisierung und Neubau hat zum Wertanstieg beigetragen. Aus Bewertungseffekten und Investitionen erwartet Vonovia im zweiten Halbjahr 2021 eine weitere Wertsteigerung.
Im Wohnungsbestand lag der Leerstand Ende Juni 2021 mit 2,7 % leicht unter dem Vergleichswert 2020 von 2,8 %. Die marktbedingte Steigerung der Mieten lag bei 0,9 % (H1 2020: 1,0 %). Investitionen in Modernisierung für eine höhere Energieeffizienz führten zu einem Plus von 2,0 % (H1 2020: 2,3 %), Investitionen in Neubau und Dachaufstockung zu einem Mietwachstum von 0,5 % (H1 2020: 0,6 %). Die durchschnittliche monatliche Ist-Miete lag Ende Juni 2021 im Konzern bei 7,29 € pro Quadratmeter, in Deutschland bei 7,09 € pro Quadratmeter.
Wie gestern mitgeteilt, hat Vonovia entschieden, den Aktionären der Deutsche Wohnen noch im August 2021 ein erneutes Übernahmeangebot zu unterbreiten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte die erforderliche Freigabe hierfür zuvor erteilt.
Beide Unternehmen sind sich einig, dass man gemeinsam die großen Herausforderungen am Wohnungsmarkt – Klimaschutz, bezahlbares Wohnen und Neubau – wesentlich kraftvoller bewältigen kann und dass ein Zusammenschluss gleichermaßen von Vorteil für Aktionäre, Mieter und den Wohnungsmarkt ist.
Klimaschutz, der demografische Wandel und die Wohnungsknappheit in Ballungsgebieten stehen weiterhin ganz oben auf der Unternehmensagenda.
Insgesamt investierte Vonovia für Instandhaltung, Modernisierung und Neubau von Januar bis Juni 2021 868,0 Mio. € (H1 2020: 859,1 Mio. €). Die Instandhaltungsleistungen lagen im Sechsmonatszeitraum 2021 mit 291,0 Mio. € um 17,4 % über dem Vergleichswert des Vorjahres von 247,9 Mio. €. Im ersten Halbjahr baute Vonovia mehr als 5.268 Wohnungen seniorengerecht um und sanierte 6.651 Wohnungen energetisch. Auch der Neubau hat zugelegt: um 30,5 % auf 227,2 Mio. €. Insgesamt stellte Vonovia 841 neue Wohnungen fertig (H1 2020: 617). Das Modernisierungsvolumen ging hingegen zurück, im Wesentlichen aufgrund des inzwischen ungültigen Berliner Mietendeckels und der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.
Bei finanziellen Schwierigkeiten von Mieterinnen und Mietern findet Vonovia individuelle Lösungen – seit 2018 durch ein eigenes Härtefallmanagement. Auf dieser Grundlage hat Vonovia im zweiten Quartal 2021 gemeinsam mit weiteren Wohnungsunternehmen einheitliche Standards für Härtefallregelungen bei Modernisierungen definiert, die vom Deutschen Mieterbund unterstützt werden. „Dieser Leitfaden stellt die Mieterinnen und Mieter in den Mittelpunkt. Er gibt noch deutlicher als zuvor die Sicherheit, dass wir für jeden Kunden, der sich in wirtschaftlich schwieriger Lage befindet, eine Lösung finden. Das ist wichtig für die Menschen, die bei uns zuhause sind, stärkt die Quartiere und bewahrt gewachsene Mieterstrukturen,“ erläutert Arnd Fittkau, CRO von Vonovia.
Mit Moody‘s hat im Mai 2021 erstmals auch die dritte große Ratingagentur ein Rating für Vonovia veröffentlicht. Dieses liegt im Investmentgrade-Bereich mit „A3“ und stabilem Ausblick. Der Verschuldungsgrad (LTV) betrug Ende Juni 2021 40,5 % und lag damit 1,1 Prozentpunkte über dem Wert zum Jahresende 2020.
Vonovia platzierte im Juni insgesamt fünf unbesicherte, festverzinsliche Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 4 Mrd. €. Die Anleihen haben einen durchschnittlichen Kupon in Höhe von 0,6875 % und Laufzeiten zwischen 3,25 und 20 Jahren (Durchschnitt 9,5 Jahren). Bereits im ersten Quartal hat Vonovia erstmals einen Green Bond in Höhe von 600 Mio. € begeben. Die grüne Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Zinssatz von 0,625 % schreibt die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens fort.
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4. November 2021: Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2021